Die begriffliche Definition von Terrorismus erscheint aufgrund der hohen Präsenz des Begriffs im Alltagsdiskurs wichtig und gleichzeitig fast unmöglich. Aber warum ist das so, dass dieser Begriff so schwierig zu fassen bis hin zu „umstritten“ ist?
Die Deutschen fürchten sich vor Terroranschlägen. Laut einer Studie der R+V Versicherungen von 2016 belegt die Angst vor Terrorismus bei der deutschen Bevölkerung den ersten Platz. Diese Angst bedingt die Art und Weise, wie Politik und Gesellschaft auf Nachrichten über Anschläge reagieren.
Geflüchtete, insbesondere aus Syrien, werden im hegemonialen Diskurs über Terrorismus zu potenziellen Terrorist*innen gemacht. Tatsächlich kamen in Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg die meisten Menschen bei rechtsextrem motivierten Anschlägen zu Tode.
Islamistische Gewalttaten scheinen für viele Menschen in Deutschland besonders erschreckend und in den Medien sehr präsent. Dabei werden anti-muslimische Stereotype vom grundsätzlich gewalttätigen, gefährlichen Muslim und das Bild des Islams als rückständig und fanatisch transportiert.
Terrorismus und Extremismus bewegen sich in zwei miteinander verwobenen Diskursfeldern, indem die Weltbilder, die als Motivation für terroristische Aktivitäten herangezogen werden, zumeist als extremistisch bezeichnet werden. Aber was wird überhaupt als Extremismus bezeichnet?
Mit Ankündigung des ‚Kampfes gegen den Terrorismus‘ wurde ein wirkungsvoller Deutungsrahmen für nationale und internationale Politiken geschaffen. Durch das Argument der Sicherheit kommt es zu Maßnahmen, die nicht mit Völker- und Menschenrechten, sowie mit bürgerlichen Freiheitsrechten vereinbar sind.