„… das Ziel von Terror ist, Angst und Schrecken bei vielen Menschen zu verbreiten. Wir glauben dass deshalb eine mutige Haltung hilft, den Terrorismus zu schwächen. Außerdem denken wir, dass es sinnvoll ist, sich mit der Entstehung, Entwicklung und [dem] Ziel von Terror zu beschäftigen.“
(vgl. Podcast 5)
Die Deutschen fürchten sich vor Terroranschlägen. Im Jahr 2016 belegte in der ‚Angst-Studie‘ der R+V Versicherungen die Angst vor Terrorismus bei der deutschen Bevölkerung den ersten Platz (vgl. Hegemann / Kahl 2018: 3). Und das, obwohl das Risiko, einem terroristischen Anschlag zum Opfer zu fallen um ein Vielfaches geringer ist als das Risiko durch alltägliche Gefahren wie die Teilnahme am Straßenverkehr zu sterben (Gatzert / Müller-Peters 2016). Während das Überleben der Menschheit möglicherweise langfristig von der Entwicklung der klimatischen Bedingungen tatsächlich eine Grenze gesetzt bekommt, scheint das Label ‚Terrorismus‘ wesentlich präsenter, wenn es um die Faktoren eines „gesellschaftlichen Krisendiskurses“ (Hegemann / Kahl 2018: 3) geht. Die Konstruktion eines allgegenwärtigen Terrorrisikos ist Produkt eines angstbesetzten Diskurses, der gleichzeitig auch Ziel von Terrorismus als kommunikationsstrategische Kriegsführung ist. Das Phänomen der Angstkommunikation (vgl. Kostler 2011: 24) beschreibt wie individuelle Ängste sich, eingebettet in kollektive Angstsysteme, gegenseitig verstärken, wobei insbesondere imaginierte Gefahren „von außen“ wie Asylsuchende als Projektionsfläche für die Ängste der Bevölkerung dienen.
Die Reaktionen auf als terroristisch bezeichnete Ereignisse können – wie die Jugendlichen in ihren Podcasts feststellen – sehr unterschiedliche sein (vgl. Podcast 6): Während viele einfach nur ein Hashtag über social media verbreiten und ihr Profilbild ändern, werden andere mit öffentlichen Statements, Petitionen und Demonstrationen aktiv. Die Fragen, die sich immer wieder stellen: Wie sollte mit Terrorismus umgegangen werden, was ist legitim, was nicht?
Von politischen Entscheidungsträgern wird erwartet, dass sie der vermeintlich drohenden Gefahr etwas entgegensetzen. Da es aber primär darum geht, nicht der Gefahr selbst, sondern der „Angst vor der Gefahr“ etwas entgegenzusetzen, werden Maßnahmen ergriffen, die auf die Wiederherstellung des bedrohten Sicherheitsgefühls zielen. Folge ist die ‚Versicherheitlichung‘ immer weiterer Lebens- und Politikbereiche, die sich in strafrechtlichen und polizeilichen Maßnahmen, in bildungs- und entwicklungspolitischen Strategien, aber auch in militärischen Interventionen äußern kann (vgl. Hegemann / Kahl 2018: 113).
Die Wirksamkeit von Anti-Terrormaßnahmen ist dabei in den seltensten Fällen tatsächlich nachzuweisen, auch wenn sie von Politiker*innen gerne behauptet wird (vgl. ebd.: 170-180). Dass gesteigerte Sicherheitsmaßnahmen nicht unbedingt auch das Gefühl der Sicherheit steigern, war auch Resultat einer von Jugendlichen im Projekt durchgeführten Umfrage zum Sicherheitsgefühl auf Weihnachtsmärkten (vgl. Podcast 16). Hierbei fragten sie auch, ob Anti-Terrormaßnahmen mit dem real bestehenden Risiken gerechtfertigt werden können, mit dem Ergebnis, dass viele Befragte eine „mutige Haltung“ der Gesellschaft als effektiver erachten als eine Verstärkung der Sicherheitspolitik.
Die Deutschen fürchten sich vor Terroranschlägen. Laut einer Studie der R+V Versicherungen von 2016 belegt die Angst vor Terrorismus bei der deutschen Bevölkerung den ersten Platz (vgl. Hegemann / Kahl 2018: 3). Und das, obwohl das Risiko, einem terroristischen Anschlag zum Opfer zu fallen um ein vielfaches geringer ist als das Risiko durch alltägliche Gefahren wie die Teilnahme am Straßenverkehr zu sterben (Studie der TH Köln und der Universität Erlangen-Nürnberg). Während das Überleben der Menschheit möglicherweise langfristig von der Entwicklung der klimatischen Bedingungen tatsächlich eine Grenze gesetzt bekommt, ist das Label ‚Terrorismus‘ wesentlich präsenter, wenn es um die Faktoren eines „gesellschaftlichen Krisendiskurses“ (Hegemann / Kahl 2018: 3) geht. Die Konstruktion eines allgegenwärtigen Terrorrisikos ist Produkt eines angstbesetzten Diskurses, der gleichzeitig auch Ziel von Terrorismus als kommunikationsstrategische Kriegsführung ist. Das Phänomen der Angstkommunikation (vgl. Kostler 2011 :24) beschreibt wie individuelle Ängste sich, eingebettet in kollektive Angstsysteme, gegenseitig verstärken, wobei insbesondere imaginierte Gefahren „von außen“ wie Asylsuchende als Projektionsfläche für die Ängste der Bevölkerung dienen.
Die Reaktionen auf als terroristisch bezeichnete Ereignisse können – wie die Jugendlichen in ihren Podcasts festellen – sehr unterschiedliche sein: Während viele einfach nur ein Hashtag über social media verbreiten und ihr Profilbild ändern, werden andere mit öffentlichen Statements, Petitionen und Demonstrationen aktiv. Die Fragen, die sich immer wieder stellen: Wie sollte mit Terrorismus umgegangen werden, was ist legitim, was nicht?
Von politischen Entscheidungsträgern wird erwartet, dass sie der vermeintlich drohenden Gefahr etwas entgegensetzen. Da es aber primär darum geht, nicht der Gefahr selbst, sondern der „Angst vor der Gefahr“ etwas entgegenzusetzen, werden Maßnahmen ergriffen, die auf die Wiederherstellung des bedrohten Sicherheitsgefühls zielen. Folge ist die ‚Versicherheitlichung‘ immer weiterer Lebens- und Politikbereiche, die sich in strafrechtlichen und polizeilichen Maßnahmen, in bildungs- und entwicklungspolitischen Strategien, aber auch in militärischen Interventionen äußern kann (vgl. Hegemann / Kahl 2018: 113).
Die Wirksamkeit von Anti-Terrormaßnahmen ist dabei in den seltensten Fällen tatsächlich nachzuweisen, auch wenn sie von Politiker*innen gerne behauptet wird (vgl. ebd.: 170-180). Dass gesteigerte Sicherheitsmaßnahmen nicht unbedingt auch das Gefühl der Sicherheit steigern, war auch Resultat einer von Jugendlichen im Projekt durchgeführten Umfrage zum Sicherheitsgefühl auf Weihnachtsmärkten (vgl. Podcast 14).
Die Frage ob Anti-Terrormaßnahmen mit dem tatsächlich bestehenden Risiko gerechtfertigt werden können, hat auch die Jugendlichen in ihren Straßeninterviews (vgl. Podcast 14 und 16) beschäftigt, mit dem Ergebnis, dass viele Befragte eine „mutige Haltung“ der Gesellschaft als effektiver erachten als eine Verstärkung der Sicherheitspolitik.