Alternate Reality Game „The Great Fear“

Um diskursive Zugänge zu komplexen Themen zu ermöglichen, entwickelt basa e.V. Alternate Realty Games. Hierbei handelt es sich um groß angelegte, storybasierte Stadtspiele, die die klassische Schnitzeljagd mit Rollenspiel- und Escape-Room-Elementen verknüpfen. Analog wie digital verfolgen die Teilnehmenden Spuren, lösen Rätsel, interagieren mit Schauspieler*innen und ergründen detektivisch eine spannende Krimigeschichte. Dabei werden bewusst die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischt, um die Authentizitätsfiktion zu erhöhen und das Spiel für die Teilnehmenden realer erscheinen zu lassen. Für jüngere Zielgruppen wird der Grad der Verschmelzung zwischen Realität und Fiktion zum Urban Game reduziert, so dass das Spielsetting jederzeit klar als solches erkennbar ist.

Nahezu „beiläufig“ setzen sich die Teilnehmenden innerhalb der Geschichte des Spiels mit zentralen Bildungsinhalten und umfassenden Fragestellungen auseinander. Neben dem spannenden Spielverlauf bildet daher auch die ausführliche Reflexionseinheit am Ende ein Kernstück der Veranstaltung.

Im Rahmen unserer Werkstatt für innovative Methoden stehen wir gerne als Kooperationspartner*in bereit, um Spiele dieser Art bei ihnen umzusetzen oder für andere Themen und Kontexte zu entwickeln.

Story

Eine Gruppe besichtigt die IT-Sicherheitsfirma SECMO. Das Unternehmen hat sich innerhalb kürzester Zeit von einem kleinen Startup zu einem der führenden Remote-Security Unternehmen Europas entwickelt. Unter anderem überwacht SECMO vom Frankfurter Standort aus mehrere europäische Atomkraftwerke. Noch während die Besucher*innen Details über die Sicherheitskonzepte, neuste Cybertechnologie-Trends und Ausbildungsmöglichkeiten erfahren, passiert das angeblich Unmögliche: Rechner stürzen ab, verwirrende Fehlermeldungen erschienen, Telefone klingeln… SECMO hat den Zugriff auf die Atomkraftwerke verloren! Doch was bedeutet das? Haben sich hier unbefugte Zugriff verschafft? Haben Andere nun die Kontrolle über die Atomkraftwerke? Steht vielleicht sogar ein Anschlag bevor? Und wer steckt dahinter?

Pädagogische Ziele

  • Erprobung und Erleben von Entscheidungs- und Handlungsoptionen
  • Reflexion der (eigenen) Urteilsbildung(en) und deren Einflussfaktoren
  • Kritische Selbstreflexion eigener Verstrickungen in alltägliche, machtvolle Bilder der Ungleichwertigkeit
  • Förderung der Kompetenz zur kritischen Einordnung von Medien und Informationen
  • Sichtbarmachung der Konsequenzen von Zuschreibungen und Vorurteilen
  • Stärkung der Selbstwirksamkeit durch die Auseinandersetzung sowie das Erproben von Handlungsoptionen

Umsetzung

Nach einer umfangreichen Vorbereitung eines speziell geschulten Teams, sowie der Anpassung des Spiels an die städtischen Strukturen, Besonderheiten und Spielorte, heißt es: Spielstart! In „The Great Fear“ tauchen die Teilnehmenden in eine packende Story um terroristische Bedrohung, Verdacht und Verwirrung ein. In bis zu vier parallelen Handlungssträngen bewegen sie sich durch die Stadt, entdecken Verstecke, lösen Rätsel und diskutieren mit Informant*innen. So lösen sie nach und nach den Fall um die Störfälle bei SECMO.

Vom Spiel zur Reflexion

Zunächst werden die Eindrücke vom Spiel im Rahmen einer stummen Diskussion gesammelt. Dabei geht es einerseits darum festzuhalten, was den Teilnehmenden am Spiel gut und was weniger gut gefallen hat. Anderseits sollen besonders intensive Spielmomente aufgespürt und anschließend fokussiert beleuchtet, analysiert und reflektiert werden. Daran anschließend werden Spielerlebnisse sortiert, die Hintergrundgeschichte gemeinsam erschlossen sowie die unterschiedlichen Informationen und Perspektiven aufgedeckt. Danach werden für die Story relevante Bildungsinhalte zu den Themen Terrorismus, Vorurteile und Emotionen diskutiert und gleichsam ein Transfer zur eigene Lebenswelt und zu gesellschaftspolitischen Verhältnissen geleistet. Wir fragen: Wieso schreiben wir Menschen eigentlich Dinge zu? Welchen Nutzen haben Vorurteile? Wie sollten Menschen damit umgehen, wenn sie von einem Attentat, einem Amoklauf oder Terroranschlag in den Medien hören oder lesen?

Mit freundlicher Unterstützung von …

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